
Notdienste in den Apotheken
Gastbeitrag von Kollege Mag. Heinz Haberfeld
Haben Sie schon einmal spätabends ein Medikament für Ich Kind gebraucht – oder ein wichtiges Arzneimittel an einem Feiertag? Dann wissen Sie, wie beruhigend es ist, dass Apotheken auch dann für Sie da sind, wenn andere längst geschlossen haben. Anders als bei vielen anderen Gesundheitseinrichtungen findet sich an unseren Türen nie ein Schild mit der Aufschrift „Wegen Urlaub geschlossen“. In ganz Österreich stehen Apotheken ganzjährig für die Menschen bereit – werktags, am Wochenende und rund um die Uhr. Und das – man muss es so deutlich sagen – vielfach unter Bedingungen, die alles andere als selbstverständlich sind. Unsere Apotheken haben im Durchschnitt mehr als 50 Stunden pro Woche geöffnet. Zusätzlich übernehmen sie Nacht- und Bereitschaftsdienste – entweder durch Rufbereitschaft oder durch Präsenz vor Ort, bei der eine Apothekerin oder ein Apotheker direkt über die Nachtklingel erreichbar ist.
Die Nachtdienste werden aus Überzeugung geleistet.
Was viele nicht wissen: Diese Notfalldienste kosten österreichweit über 35 Millionen Euro im Jahr – und werden zur Gänze von den Apotheken selbst getragen. Ohne öffentliche Finanzierung. Das ist gelebte Verantwortung – aus Überzeugung und im Dienst der Gesundheit.
Es ist Zeit, darüber zu sprechen.
Vielleicht ist es an der Zeit, darüber zu sprechen. Denn eine funktionierende Arzneimittelversorgung – auch außerhalb regulärer Öffnungszeiten – ist ein unverzichtbarer Teil unseres Gesundheitssystems. Und auch wenn Apotheken ihrer Verantwortung gerne nachkommen: Eine stärkere Anerkennung dieses Einsatzes – gesellschaftlich, wie politisch – wäre ein wichtiges Zeichen.